Meine Propädeutische Übung ist ein reiner e-Learning Kurs, der nur von Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner jeweiligen Vorlesung im gleichen Semester belegt werden kann.
Grundsätzliche Ziele: Komplementär zum Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit seiner Ausrichtung auf einen systematischen wie historischen Überblick über Fragen und Gegenstände des Faches will die propädeutische Übung an einem überschaubaren Untersuchungsgegenstand exemplarisch in literaturwissenschaftliches Arbeiten und die hierzu erforderlichen spezifischen Arbeitstechniken einführen. In inhaltlicher Anlehnung an die jeweilige Vorlesung werden in der Übung beispielhafte lyrische, epische und dramatische Texte aus dem Gegenstandsbereich der Vorlesung bearbeitet. Darüber hinaus aber dient die Übung der gezielten Einarbeitung in literaturwissenschaftliche Arbeitstechniken. Anhand ausgewählter Texte aus der Sekundärliteratur und zu einzelnen literarischen Texten soll eingeübt werden, wie in der literaturwissenschaftlichen Arbeit damit verfahren wird.
Umsetzung im eLearning-Kurs: Der eLearning-Kurs verlangt von den Studierenden die Durchführung textanalytischer und literaturwissenschaftlich-arbeitstechnischer Arbeitsschritte und übt so literaturwissenschaftliche Grundkompetenzen ein, die, im Grundkursmodul erworben, bei der mündlichen bzw. schriftlichen Modulprüfung im Vertiefungsmodul vorausgesetzt werden können. Die Propädeutische Übung geht von der offensichtlichen Notwendigkeit aus, alle Studierenden der Übung mit detaillierten Aufgabenpaketen zu Lyrik-, Dramen- und Erzählanalyse sowie zur bibliographischen Recherche und zum Exzerpieren an die analytischen und arbeitstechnischen Anforderungen literaturwissenschaftlicher Studienprojekte so heranzuführen, daß sie dann »im Ernstfall«, also bei der Abfassung von schriftlichen Haus- oder Abschlußarbeiten oder der Vorbereitung von mündlichen Prüfungen, diese Techniken kompetent anwenden können.
Diversität der Aufgaben- und Abgabeformate: Zu einer vorab definierten Auswahl lyrischer Texte, zu einem dramatischen und einem Erzähltext, der auch Gegenstand der entsprechenden Vorlesung war, wird ein speziell ausgerichtetes Aufgabenpaket erstellt, das nicht nur schrittweise die Einübung analytischer Verfahren ermöglicht, sondern das auch in der Diversität der Abgabeformate für die einzelnen Aufgaben verschiedene realistische Szenarien des Studienalltags simuliert: Die Studierenden müssen kleinere Fließtexte (2-3 Seiten), tabellarische oder graphische Darstellungen, kommentierte power-point-Präsentationen sowie kleinere audio-Dateien abliefern.
Begleitmaterial: Die Aufgabenpakete im eLearning-Kurs werden begleitet von einem seit dem Sommersemester 2017 (in dem die Pilotphase der Übung im eLearning-Format stattfand) anwachsenden und ggf. auf den Gegenstand von Vorlesung und Übung individuell angepassten Bestand kleiner Videos, in denen zentrale Begriffe und Verfahren der literaturwissenschaftlichen Textanalyse vorgestellt werden. Zusätzlich dazu werden, etwa zur bibliographischen Recherche in der «Bibliographie zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft» (BDSL), Tutorials bereitgestellt, die Schritt für Schritt die Recherche demonstrieren.
Betreuung, Kommentierung, Bewertung: Die von den Studierenden eingereichten Bearbeitungen der Aufgaben werden in vollem Umfang von den Mitarbeiterinnen des Projekts kommentiert, also mit einem kurzfristig erfolgenden Feedback versehen.
Den Studierenden werden weitergehende Beratungs- bzw. Sprechstunden-Tools im Kurs angeboten – und zwar sowohl als chat- oder online-Sprechstunde (ZOOM) als auch als Präsenz-Beratung.
eLearning und Personalisierung: Die Propädeutische Übung als eLearning-Kurs ist in mehrfachem Sinne personalisiert bzw. de-anonymisiert: Die Anbindung an die Präsenz-Vorlesung und insbesondere die starke visuell-auditive Präsenz des Dozenten in den Lehrvideos sowie die kurzfristige feedback-Praxis durch die Betreuerin machen die Präsenz »lebendiger« Lehrender bzw. BetreuerInnen im eLearning-Kurs sichtbar.
Die Umsetzung der Propädeutischen Übung als eLearning-Kurs wurde 2017/18 vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft großzügig unterstützt.